Блогът на Мартин Осиковски

26 април 2008

Да си припомним!

Изказване на Георги Първанов от февруари 2001 год. във връзка със случая "Терзийски" (по статията на Любослава Русева в glasove.info):

В обществото има консенсус по това, че сегашното правителство не може да се справи с организираната престъпност. (...) Ръководството на МВР и правителството като цяло са безпомощни да противодействат на гангстерската война. (...) Престъпността се разширява и взима такива остри форми, които са непоносими за обществото и за отделния човек. (...) Проблемът е в общата несигурност в страната, в масовия страх, който е обхванал населението. Проблемът е в тоталния срив на доверието на гражданите, в неспособността на държавата да защити живота, здравето и собствеността от престъпните посегателства. (...) Аз недоумявам как на финала на един 4-годишен мандат вие продължавате да се оплаквате с наследството. Не ни занимавайте с ланския сняг, уважаеми госпожи и господа! (...) Опозицията поставяше многократно редица принципни въпроси, свързани с толерирането на престъпността, с нарушаването на конституционните права на гражданите, с общия климат за парализиране работата на правозащитната система. (...) Сегашната престъпна война е свързана със слабостта на държавата. Групировките разбраха, че държавата не може да се справи нито с тях, нито с реалните проблеми на хората, и започнаха сами да раздават правосъдие. (...) Аз разбирам защо ви е толкова трудно да се освободите от двамата най-слаби министри на българския преход ­ този на МВР и на правосъдието ­ просто защото те олицетворяват вашия модел на управление, те са вашата гордост! (...) Проблемите са в ръководството на системата и в правителството като цяло. Единственият начин за реални, ефективни действия за ограничаване на престъпността, за освобождаването на държавата от задушаващата прегръдка с мафията е в отстраняването на този кабинет и във формирането на правителство на професионалистите, на морално чисти експерти.

24 април 2008

Честито!

Е, да са ни честити новите министри, както някой си г-н Караславов спокойно, позитивно, възпитано и патриотично се изказа във форума на News.bg.

Целият проблем е в това, че всъщност няма проблеми. Разбира се, тук следва да изключим "технологиите на лъжата и клеветата". Тъкмо заради тях си отиде един достоен "министър" на вътрешните работи--не защото нямаше умения и воля да извърши поредния решаващ цикъл реформи, а защото беше оклеветен по един грозен, недостоен начин, при това от хора, плюли върху честта на офицерския пагон. С гордо вдигнати глави си отидоха също достойният Нихат Кабил и другите--почтени във всичко. С гордо вдигнати глави пък останаха например достойните Емилия Масларова и Емел Етем--за продължат да бъдат, както и досега, почтени във всичко. С топла бащина любов Георги Първанов приветства една "невероятна находка, истинско откритие" от Германия...

Не, проблеми няма; има само освежаване на стратегиите за справяне с несъществуващи проблеми, за да не разочароваме "нашите европейските партньори".

Само че нека последните да внимават, ако обичат! Как така в Spiegel си позволяват пак да пишат "без добри чувства към България" и то, забележете, под заглавие "В хватките на мафията"?!

Im Würgegriff der Mafia

(Renate Flottau, 22.04.2008, Spiegel Online)

Auftragsmörder bleiben unbehelligt, Politiker kassieren Bestechungsgelder und in zahlreichen Gemeinden regieren bereits die Paten: In Bulgarien treibt die Mafia ihr Unwesen.

Dupnitsa - Pünktlich um 12.15 Uhr hält der Mercedes mit verdunkelten Scheiben Fenstern vor dem Rathaus in Dupnitsa, einer Gemeinde rund 60 Kilometer südwestlich von Sofia. Zwei Männer in den Vierzigern, einer mit dem Aussehen eines brutalen Türvorstehers, der andere Prototyp eines smarten italienischen Mafioso, beide mit Pistolen im Hüftgurt, verlassen das Fahrzeug.

Rigoros verscheuchen zehn Leibwächter neugierige Passanten. Auch die Bediensteten in dem modernen Gemeindegebäude mit seinen kupferfarbenen Glasfronten sind verpflichtet, sich jetzt in ihre Zimmer zurückzuziehen - zumindest solange, bis Angel Galev und Plamen Hristov in ihren Büros im zweiten Stock verschwunden sind.

Hier, gleich gegenüber dem Amtszimmer von Bürgermeister Atanas Yanev, regieren die beiden. Zwei bewaffnete Bodyguards vor der Türe schützen sie dabei vor unliebsamen Gästen und Attentätern. Denn die wegen ihrer Unzertrennlichkeit Brüder Galev genannten Männer sind im Land bekannt als Unterweltbosse.

Sie terrorisieren die gesamte Stadt, sagt Ex-Bürgermeister Parvan Dangov über die beiden ehemaligen Polizisten, die wegen Verdachts auf kriminelle Machenschaften vom Dienst suspendiert wurden. Als angebliche "Berater des Bürgermeisters" öffnen sie nun dessen Post, nehmen an vertraulichen Gesprächen wie unlängst mit dem bulgarischen Gesundheitsminister teil und beenden unliebsame Diskussionen mit einem Faustschlag auf den Tisch.

Vom armen Polizisten zum Multimillionär

"Die waren vor zehn Jahren so arm, dass sie sich nicht mal einen Kaffee leisten konnten", erinnert sich der mit seinen 37 Jahren bereits weißhaarige Dangov, der als Delegierter der Sozialistischen Partei an allen Gemeinderatssitzungen teilnimmt. Ihren plötzlichen Reichtum erklären die Multimillionäre heute mit Offshore-Firmen auf den Seychellen und einem florierenden Gebrauchtwagenhandel. Bulgarische Medien vermuten andere Einnahmequellen: Entführungen, Schutzgelderpressung und vor allem das Geschäft mit synthetischen Drogen.

Mit einem Teil der Gelder werden Parteien und Wahlkämpfe großzügig finanziert, um deren Politiker später zu Gegenleistungen zu nötigen. Vergeblich hatten vor zwei Jahren Demonstranten versucht, mit Transparenten "Vertreibt die Mafia aus der Stadt" dem Terror ein Ende zu setzen. Hilferufe gen Sofia blieben unbeantwortet. Bulgariens Innenminister Rumen Petkov stellte sich hinter die Peiniger. Nach einem Spaziergang durch Dupnitsas Fußgängerzone erklärte er vor laufenden Kameras, "er habe keine Mafia entdeckt".

Jetzt wurden die dubiosen Rathausbesetzer allerdings auch dem Minister zum Verhängnis. Vorvergangene Woche musste Petkov zurücktreten, weil er sich heimlich mit den beiden Beschützern der Stadt getroffen hatte. Eine glaubwürdige Begründung konnte er der eigens dafür eingesetzten Kommission nicht liefern.

Tatsache ist: Trotz jahrelanger Observierung durch die Abteilung zur Bekämpfung organisierter Kriminalität kam es nie zur Anklage gegen Angel Galev und Plamen Hristov. Alle Zeugen hatten eingeschüchtert ihre Aussagen zurückgezogen. Daran hat sich bis heute nichts geändert.

2. Teil: "Horror pur"

Opfer von Entführungen, wie etwa der Abgeordnete Angel Malinov, konnten sich nach anfänglicher Strafanzeige gegen die Brüder Galev später nicht mehr erinnern, diese je gesehen zu haben.

"Als ich in einem Café behauptete, die Galev-Brüder seien Kriminelle, klopfte es am Abend an meine Tür", erzählt ein Mann. "Künftig, so warnte man mich, würden solche Beleidigungen bestraft." Auch ein Mitglied des öffentlichen Jagdvereins erinnert sich an "Horror pur". Bei einer Feier des Vereins in einem Gasthaus sei es zum Streit zwischen den Gästen gekommen. Der Wirt habe seine "Beschützer", denen er für solche Fälle monatliche Gebühren zahlt, zum "Schlichten" gerufen.

"Die schlugen uns mit Eisenstangen halbtot. Die meisten von uns landeten schwerverletzt im Krankenhaus", erzählt der Mann. Doch niemand habe es gewagt, den Medien oder Ermittlern Auskunft zu geben. Denn vor den Türen der Krankenzimmer, bei einigen sogar neben deren Bett, hätten Aufpasser gesessen, um dies zu verhindern. Niemand wurde angeklagt, keine Zeitung berichtete darüber.

Doch niemand in der Stadt zweifelt daran, dass die Brüder Galev ihre Macht durch ein Netz von Schlägertrupps, Spitzeln und Abzockern sichern.

Nicht länger zu "Affen machen lassen"

Ein paar Kilometer von Dupnitsa entfernt, im Ort Resikovo, führt eine eigene Straße nur zur Residenz der grauen Rathaus-Eminenzen. Eine riesige Betonmauer macht den blaugetünchten fabrikähnlichen Komplex auf einem Hügel über dem Ort uneinsehbar. Nahende Besucher werden dagegen sofort geortet - von zwei Männern, die aus einem Pförtnerhäuschen mit grün-verspiegelten Fenstern springen. Nein, die Hausherren sind zu keinem Gespräch bereit. Sie wollten sich von den Medien nicht länger zu "Affen machen lassen", lautet die Information von drinnen.

Angel Galev und Plamen Hristiv sind nicht die einzigen berühmten Söhne von Dupnitsa. Die Stadt am Fuße des noch schneebedeckten Rilagebirges, im Hinterland von blühenden Kirschplantagen gesäumt, gilt als Geburtsort der bulgarischen Mafia schlechthin. Aus Dupnitsa stammte auch der bulgarische Landesmeister im Kajak-Kanusport, Ivan Karamanski - der später die Mafiastrukturen in Bulgarien organisierte und als Vater aller Paten berühmt wurde.

Er verband Anfang der neunziger Jahre die bereits während des Kommunismus existierende Sportmafia, die ins kriminelle Milieu abgetauchten Agenten des Zivkov-Regimes, die Drogenbosse Lateinamerikas und Diebesbanden des gesamten Balkan. 90 Prozent der bulgarischen Mafia besteht auch heute noch aus ehemaligen Athleten. Insbesondere die Ringer hatten während des kommunistischen Regimes Reisefreiheit und waren deshalb von der Stasi als Agenten eingesetzt worden.

Mafiagelder gewaschen

Karamanski, zunächst auf Autodiebstähle, Geldfälscherei und Erpressungen spezialisiert, kontrollierte schnell den gesamten Kokainhandel Bulgariens, plünderte Kasinos und wusch die Mafiagelder via "Versicherungsgesellschaften", mit welchen der Staat die Unterwelt legalisieren wollte.

Die Regierungen, die längst mit den Kriminellen kooperierten, ermöglichten diesen die Gründung von Business-Vereinen, Banken oder Beraterfirmen. Doch mit den ergaunerten Millionen wuchs auch die Konkurrenz zwischen den Gangstern. Nahezu alle Pioniere der bulgarischen Mafia wurden ermordet - Ivan Karmanski 1998 im Alter von 38 Jahren mit zwei Kopfschüssen.

Der Krieg zwischen den einzelnen Banden dauert bis heute an. Mehr als 150 Auftragsmorde wurden in den vergangenen zehn Jahren registriert, dazu kommen Hunderte von Toten durch direkte Feuergefechte zwischen den Kriminellen. Die Täter werden fast nie gefasst, zumal sie längst einen Großteil von Justiz und Politik bestochen haben.

Prozesse werden zur Farce und zur peinlichen Visitenkarte des EU-Neulings. Der Prozess gegen einen Geldwäscher in Millionenhöhe wurde zum Beispiel unlängst verschoben, weil sich dieser wegen Zahnschmerzen nicht verteidigen konnte.

Welche Städte werden nicht von der Mafia regiert?

Doch Dupnitsa ist kein Einzelfall. Ex-Bürgermeister Dangov lacht amüsiert über die Frage, ob auch andere Städte von Mafiabossen regiert werden. Die Frage, sagt er, müsste eher lauten: welche nicht? Nur 30 Kilometer von Dupnitsa entfernt, in Kyustendil, fürchten sich die Bewohner vor der dort ansässigen Drogenmafia. In Privatwohnungen und Hinterhöfen sprießen illegale Labors zur Herstellung synthetischer Drogen - derzeit der Hit in Bulgariens Unterwelt. Büros werden angemietet, die später leerstehen, weil sie nur dem Zweck dienen, die Mafiagelder mithilfe fiktiver Firmen zu waschen.

Fast alle Touristenstädte am Schwarzen Meer, darunter auch Burgas und Varna, sind mittlerweile fest in der Hand krimineller Strukturen. Nur der noch stärkere Druck aus Europa kann uns helfen, sagt Parvan Dangov, "sonst werden wir bald ein lateinamerikanischer Staat innerhalb Europas sein". 18 Jahre lang hätten alle Parteien mit den Kriminellen paktiert. Es werde nicht mehr lange dauern, bis aus den millionenschweren Paten eine neue Generation von Politikern heranwachse.

10 април 2008

One more chance — then turn off the Brussels money tap

(The Times, 10.04.2008)

In Bulgaria almost any prominent job can get you killed. Writing books on the Bulgarian mafia (Georgi Stoev – shot dead on Monday in a busy part of Sofia, the capital). Running a company that repairs Bulgarian nuclear power plants (Borislav Georgiev – shot dead on Sunday in front of his home in Sofia). Running a football club (15 club presidents killed in the past 13 years, including three within two years from a single club).

What is the European Union supposed to do with Bulgaria? Just over a year ago, it let the country in, along with Romania, despite its failure to reform its courts or tackle organised crime (there have been more than 150 gangland killings since 2001). Since then the problem has got worse. Almost anyone in a senior position has money and, therefore, has links with organised crime; or has taken a stand against organised crime and may be a target.

Brussels has poured out savage condemnations, by its standards. On March 28 José Manuel Barroso, the European Commission President, turned up in Sofia to upbraid Bulgaria for its failures. Despite the no doubt deliberately disarming manoeuvre of awarding him the Stara Planina, First Class, a huge silver-and-gold medal that is the highest honour in Bulgaria, he told his hosts: “Honestly speaking, we cannot constantly repeat that more needs to be done.” Despite making pledges Bulgaria has failed to convict a single suspect or charge any senior officials with graft.

So what now? Once the EU let in Bulgaria and Romania it lost its main tool to persuade them to reform (and Romania’s paralysis, while not quite as lethal to its elite, is a separate, dismal problem). The European Commission can try to shame Sofia, as its reports try to do. It can decide that Bulgarian court decisions will not be recognised in the rest of the EU but this might be counter-productive, putting beyond the pale the institution that it most wants to improve. Or it could threaten to withhold aid worth €6.5 billion (£5 billion) between 2007 and 2013, on the ground that it might be misappropriated. This is stretching a point, under EU rules, as the aid is intended for rural development, not the area of Bulgarian life that has most offended. But it could be done.

The predicament follows from the failure of the EU to attach many conditions to the behaviour of the new members. It was too confident in its power to transform countries by simple virtue of membership. No future entrants will get away as lightly as Bulgaria and Romania.

It is also a reminder of the dangers of repelling such countries. Russia has been courting Bulgaria and has succeeded in pulling it into a deal for a new gas pipeline. That immediately makes Bulgaria dependent on Russian goodwill. Meanwhile, the old guard in Sofia are a siren chorus, urging Bulgarians to place their faith in Moscow, not unreliable Brussels.

It is worth one more go from Brussels before reaching for the harshest sanctions. Specifically that means demanding proper reforms of the Interior Ministry, as the Prime Minister, Sergei Stanishev, has done. If that brings down the fragile three-way coalition, too bad.

If that fails, then Barroso, who has now exhausted the language of frustration, would be entitled to tell Bulgaria that it is not fit to be in the EU. The other members cannot throw it out but they can at least withhold the money that it has too casually assumed will flow its way.

EU warns Bulgaria after killings

(BBC News, 08.04.2008)

The EU has called on Bulgaria to take "urgent action" to fight organised crime after two prominent figures were shot dead in 24 hours.

The European Commission said the killings in the capital, Sofia, were not just another statistic.

Georgi Stoev, a former gang member who wrote nine books on the Bulgarian mafia, was shot in the head as he was leaving a cafe. He died of his wounds.

Earlier, Borislav Georgiev, head of a nuclear repair firm, was shot dead.

His company, Atomenergoremont, maintains reactors at the Kozlodui nuclear plant.

Under scrutiny

Next week, EU experts will travel to Bulgaria before the European Commission issues a report in July on the country's progress in fighting high-level corruption and contract killings.

The EU imposed a special corruption monitoring scheme on Bulgaria and its neighbour Romania when they joined the EU in January 2007.

There is growing pressure to recommend unprecedented sanctions, the BBC's European affairs correspondent Oana Lungescu reports from Brussels.

The EU could cut some of the funds for Bulgaria or refuse to recognise arrest warrants and criminal judgments issued there.

"Urgent action is required in the area of fighting organised crime in Bulgaria," said European Commission spokesman Mark Gray on Tuesday.

"Unfortunately these shootings have continued to take place on a regular basis over the last couple of years and without successful prosecution."

Bulgaria has seen some 150 mafia-style killings since the fall of communism in 1989, and not a single conviction.

The EU has already frozen some of its infrastructure subsidies for Bulgaria.

Bulgarian Prime Minister Sergey Stanishev publicly pledged that his country would do its utmost to prosecute those responsible for the latest attacks, but diplomats say he is involved in a power struggle with the interior minister, Rumen Petkov.